„Ich möchte den Sinn für Schönheit wecken“ – nach diesem Motto unterrichtet Ingrid Mizsenko seit 25 Jahren Zeichnen und Aquarellmalen an der VHS.

Und damit ihre Teilnehmenden die Schönheit der zu malenden Motive richtig erfassen, lehrt die studierte Grafikerin ihre Schüler zunächst einmal, genau hinzuschauen. Bis es irgendwann in Fleisch und Blut übergeht. So wie bei einer Teilnehmerin, die mittlerweile mit ganz anderen Augen über den Wochenmarkt geht, nämlich mit „Aquarellaugen“.

Ingrid Mizsenko studiert an der Werkkunstschule Krefeld freie Grafik. Einer ihrer Kommilitonen ist Markus Lüpertz, bildender Künstler und von 1988 bis 2009 Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie. Mizsenko arbeitet zunächst freiberuflich für Werbeagenturen und in der Werbeabteilung der Rheinischen Post. Daneben illustriert sie Kinderbücher. Ihre erste Ausstellung hat sie 1996 im Foyer des Stadtmuseums Düsseldorf.

Frau Mizsenko, Sie haben lange freiberuflich als Grafikerin gearbeitet. Wie kamen Sie dazu, an der VHS zu unterrichten?
Als meine Tochter aus dem Haus war und mein Mann starb, wollte ich unter Leute kommen. Ich nahm mir meine Mappe mit Zeichnungen, die ich zuvor im Aquazoo ausgestellt hatte, und ging damit zur VHS, um mich als Kursleiterin zu bewerben.

Wie man sieht, war Ihre Bewerbung erfolgreich. Welche Kurse geben Sie?
In diesem Halbjahr sind es die Kurse „Aquarellieren“ und „Zeichnen nach der Natur“. Und ich habe noch den Sommerkurs „Zeichnen ist Sehen“. Der findet im Nordpark unter freiem Himmel statt. Die Teilnehmenden suchen sich ein schönes Motiv. Das kann die Rinde eines Baumes sein. Oder Schilfstängel am Wasserbecken. Aber auch eine Szenerie wie beispielsweise der Teich im Japanischen Garten ist möglich. Der Kurs ist dann über den Park verteilt und ich flitze von einem zum anderen und helfe bei technischen Dingen. Beispielsweise wie Licht und Schatten dargestellt werden können.

Was gefällt Ihnen daran, für die VHS zu unterrichten?
Mir machen die Kurse riesigen Spaß. Ich kenne einige Teilnehmende schon sehr lange, das ist ein bisschen wie Familie. Manchmal treffen wir uns auch privat und gehen in Museen.
Eine Teilnehmerin ist eine alte Schulfreundin von mir. Wir haben uns auf einem Klassentreffen wiedergesehen und sie erzählte mir, dass sie schon lange mit der Aquarellmalerei liebäugelt, aber nie dazu gekommen ist. Jetzt ist sie schon seit zehn Jahren in meinem Kurs und kommt jedes Mal extra von Moers nach Düsseldorf gefahren.

Sie geben nicht nur Kurse, sondern schaffen auch eigene Werke und stellen diese aus. Was war Ihre bisher größte Ausstellung?
Das war „Spiel der Verwandlung“ 2006 im Theatermuseum. Für die 26 Arbeiten, die ich in unterschiedlichen grafischen Techniken gefertigt habe, hatte ich zuvor in den Werkstätten und im Fundus des Düsseldorfer Schauspielhauses recherchieren dürfen. Ich habe Materialen und Objekte abgebildet, die erst im Licht der Bühne ihre Kraft entfalten.

Haben Sie einen Lieblingskünstler?
Ich habe einige Künstler, die mir gefallen. Rembrandt beispielsweise hat eine Art zu zeichnen und Schraffuren übereinander zu legen, die mir sehr entgegen kommt.
Aber ich mag auch Goya und da Vinci – überhaupt die italienischen Maler. Aus neuerer Zeit finde ich Arbeiten von Max Ernst und Magritte gut.

Wollt ihr euch so tolle Werke erschaffen, wie die Teilnehmenden in Ingrid Mizsenkos Kursen? Dann informiert euch auf unserer Website oder kontaktiert die Fachbereichsleiterin Elena Kaznina unter Tel. 0211 89-93430 oder per E-Mail unter elena.kaznina@duesseldorf.de.

Fotos: © VHS Düsseldorf und privat

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