
Rainer Schmidt hat an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Prof. Karin Rissa Kunstpädagogik mit dem Schwerpunkt Malerei studiert. Der gebürtige Bergneustädter lebt und arbeitet seit vielen Jahren in einem Wohnatelier in Oberbilk. Der VHS ist er schon lange verbunden. Seit über 20 Jahren unterstützt er unsere Teilnehmenden dabei, Öl-, Acryl- oder Aquarellfarben richtig anzuwenden. Zudem organisiert er kleine Ausstellungen, in denen die Ergebnisse bewundert werden können. Wer sein Lieblingskünstler ist und welches Kunstprojekt besonders zeitintensiv war, hat uns Rainer Schmidt im Interview verraten.
Herr Schmidt, wie wurden Sie Dozent bei der VHS?
Schon während meines Studiums habe ich gewusst, dass ich gerne in die Erwachsenenbildung möchte. Ich habe zwar ein halbjähriges Referendariat an einer Regelschule absolviert, aber im Ergebnis war dies nur die Bestätigung, dass es nicht das Richtige für mich ist. Nach Abschluss des Studiums habe ich mich bei mehreren Volkshochschulen beworben und unterrichte unter anderem an der VHS Düsseldorf seit 1998.
Welche Kurse bieten Sie derzeit an?
Es gibt unterschiedliche Angebote aus dem Bereich Zeichnung und Malerei. Außerdem veranstalte ich zum zweiten Mal einen Pouring-Workshop. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet Pourig so viel wie „gießen“ oder „schütten“. Und genau darum geht es: Flüssige Acrylfarbe wird auf eine Leinwand gegossen und verläuft durch das Neigen der Oberfläche zu einzigartigen Kunstwerken.
Seit einiger Zeit spreche ich auch eine jüngere Zielgruppe an. Der „Colour-Club“ richtet sich an Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren, die neue Techniken ausprobieren möchten. Auf Wunsch sind auch Vorbereitungen auf Bewerbungen im gestalterischen Berufsfeld möglich. Ich bin inhaltlich für alles offen und richte mich nach den Interessen der Teilnehmenden.

Welche Eigenschaften sollte man als Teilnehmender mitbringen, wenn man einen Ihrer Kurse besuchen möchte?
Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Wichtig sind allein die Bereitschaft und die Leidenschaft für das bildnerische Gestalten. Und ein gewisses Maß an Kreativität wäre natürlich von Vorteil.
Mir ist wichtig, meine Teilnehmenden dort abzuholen, wo sie stehen. Ich kann mittlerweile gut einschätzen, was jemand kann und in welche Richtung er sich entwickeln kann.
Sie sind selbst bildender Künstler. Welches Werk würden Sie als ihr bestes bezeichnen?
Immer das nächste (lacht). Ich bin kein Typ, der zurückblickt. Ich habe kein Lieblingswerk. Aber ein Projekt, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist das „Jubiläumsbild 100 Jahre VHS Düsseldorf“. Das Werk besteht aus 100 einzelnen Bildern von 50 mal 50 Zentimetern, die kulturelle Ereignisse von 1919 bis 2019 in Düsseldorf zeigen. Sie wurden in unterschiedlichen Techniken von 70 Personen gefertigt. Es hängt im Foyer am Bertha-von-Suttner-Platz 1, wo es zu den Sälen geht. Dazu ist ein Buch entstanden, in dem jedes Motiv abgebildet und erklärt ist. Zudem gibt es Kurzporträts aller Beteiligten. Das gesamte Projekt, von der Idee und der Recherche der Themen bis zum Druck des Buchs, hat drei Jahre gedauert. Es ist eines der umfangreichsten Unterfangen, die ich je gemacht habe.



Drei von Rainer Schmidts Beiträgen zum „Jubiläumsbild 100 Jahre VHS Düsseldorf“
Haben Sie einen Lieblingskünstler?
Ich mag das Werk von Joseph Beuys. Ich finde seine Arbeiten sehr kommunikativ, sehr positiv. Sie wirken in die Gesellschaft rein. Beuys spricht jedem Menschen zu, dass er mitgestalten kann und dass er mit seinen Ideen und seinem Handeln etwas ändern kann. Diese Grundidee gefällt mir.
Vielen Dank, Herr Schmidt!
Fotos: © VHS Düsseldorf
Steckt auch in euch der Wunsch, sich künstlerisch auszudrücken und mit eigener Hand eine Leinwand zu füllen? Für die Kurssuche gib als Schlagwort einfach Rainer Schmidt in unsere Suchmaschine (https://www.duesseldorf.de/vhs) ein.