Er ist ein Urgestein der VHS. Würde es eine INventarliste gäbe, er stünde darauf. Aktuell findet ihr Dirk an der Hotline und bei der Anmeldung, wo er nebenamtlich tätig ist.

Wie bist Du zur VHS gekommen?
Als ich 1967 zur Abendrealschule ging, um auf dem zweiten Bildungsweg meinen Realschulabschluss nachzuholen, bin ich dem damaligen Mitarbeiter der Stadt Düsseldorf Rainer „Zucky“ Zurkowsky begegnet. Er arbeitete damals schon in der VHS Düsseldorf. Und es wurde Personal gesucht, das beispielsweise das Programm in den Hochhäusern verteilt. Diese Aufgabe habe ich dann übernommen. Außerdem haben wir an Eröffnungstagen vor der VHS und in Schulen Anmeldekarten für die Volkshochschule verkauft. Damals gab es ja noch nicht die Möglichkeit der Kartenzahlung. Die Arbeit war wichtig und eine gute Möglichkeit, sich etwas dazu zu verdienen. Denn nach dem Realschulabschluss machte ich mein Fachabitur und absolvierte ein Technik- und ein Ingenieur-Studium und hatte bereits eine eigene Familie.
Nachdem ich mein Studium beendet hatte, begann ich bei der Rheinbahn zu arbeiten. Ich leitete ein Sachgebiet für Nachrichten-, Funk- und Anzeigentechnik und Automatenausrüstung. Den Kontakt zur VHS habe ich gehalten. Als ich 2002 in Rente ging, fragte ich Zucky, ob er noch eine Aufgabe für mich bei der Volkshochschule hatte. Und so fing ich an, in der Hotline und an der Kasse zu arbeiten.
Was hat Dich bewegt, bis heute zu bleiben?
Die Aufgaben bei der VHS haben mir immer Spaß gemacht. Und wenn ich ehrlich bin, war ich früher ein junger ungehobelter Mann. Eckig könnte man auch sagen. Die Tätigkeit hier hat mich geformt und zu dem gemacht, was ich heute bin. Man entwickelt sich ja auch mit dem Alter und macht neue Erfahrungen.
Anhänglich geworden bin ich sicher auch. Für mich wäre es sehr schade, wenn ich nicht mehr hier arbeiten könnte. Es ist auch eine gewisse Selbstdisziplin, sich zu unterschiedlichen Zeiten in der VHS einzufinden. Hier habe ich noch eine Aufgabe und das Gefühl gebraucht zu werden. Und mir wird Wertschätzung entgegen gebracht.
Gibt es eine Geschichte aus deiner VHS-Zeit, die Dir bis heute in Erinnerung geblieben ist?
Oft war es so, dass mich Leute bei Veranstaltungen wieder erkannt haben, wenn ich dort für die Kasse verantwortlich war. Dann bekam ich Kuchen oder auch mal einen Wein geschenkt. Eine andere Geschichte hat mich ebenfalls bis heute begleitet und einiges gelehrt: Damals habe ich stichprobenartig Kurse kontrolliert, ob die Teilnehmer auch eine gültige Karte besaßen. Ein Herr wurde sauer und beschwerte sich in unangenehmer Weise wegen der Kontrolle bei mir. Anstatt auszuteilen, habe ich eingesteckt und nur gegrollt. So konnten wir die Situation ohne großen Ärger regeln. Man sollte also immer über eine Sache schlafen, bevor man zu emotional wird und dann vielleicht etwas falsch macht.
Welchen Rat würdest Du uns jungen Kollegen geben?
Lasst euch nicht verbiegen und verliert nicht die wichtigen Dinge im Leben, wie Motivation und Engagement, nehmt die Leute mit. Und vor allem eins: Ihr müsst die Dinge nehmen, wie sie kommen, aber dafür sorgen, dass sie so kommen, wie ihr sie nehmen möchtet.
Was wünschst Du der Volkshochschule zum 100. Geburtstag?
Dass sie die Möglichkeit hat, sich weiterzuentwickeln und dass immer wieder neue Angebote hinzukommen und auch überdacht werden. Denn der Inhalt ist entscheidend und nicht die Dicke des Programms. Außerdem wünsche ich der VHS, dass eine Politik zum Wohle der Volkshochschule gemacht wird.