Unsere Dozentin (Künstlernamen: Oxana Sunnyday, Oxana Jad) bietet die fünfteilige Reihe „Management für Künstler“ an. In unserem Interview erzählt die Preisträgerin des Sachsen-Art-Preises, wie die Idee für den Kurs entstanden ist und wie das Online-Angebot funktioniert.

Wie sind Sie dazu gekommen Künstlerin zu werden?
Als Kind wollte ich Kosmonautin, Stuntfrau oder Astronomin werden, aber nie eine Künstlerin. Ich wusste nicht einmal, dass es ein Beruf ist. Künstler wird man nicht, dachte ich, man wird als Künstler geboren. Und so fühlte ich mich, als wäre ich eine Künstlerin. Meine Überzeugung ist immer noch, dass Künstler zu sein bedeutet, ein ständiges Bedürfnis zu haben, zu kreieren, unabhängig davon ob man damit Geld verdient oder nicht. In vielen von uns verbirgt sich ein Künstler und es ist wichtig, ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten.
Meine Familie war der Überzeugung, dass es wichtig ist, etwas zu studieren, womit man sein Brot verdienen könnte. Das Leben eines professionellen Künstlers sei nicht einfach (Recht hatten sie :-)). Deswegen habe ich erstmal alles Mögliche, nur nicht die Kunst studiert. Aber wie das Schicksal es wollte, brachte mich das Leben schließlich in die Kunstakademie. Ich habe an der Hochschule für bildende Künste (HfBK) Dresden Raumkonzepte und anschließend an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig Fotografie studiert. Meinen Master of Arts habe ich ebenfalls an der HfBK Dresden erworben.
Seit Ende meines Studium 2006 bin ich als freischaffende Künstlerin tätig. Parallel habe ich viele Projekte als Kuratorin und Dozentin realisiert. Seit 2018 bin ich auch als Karriere-Coach tätig.
Wie ist die Idee der mehrteiligen Reihe Management für Künstler entstanden?
Während meines Studiums sowohl an der HfBK Dresden, als auch an der HGB Leipzig wurde das Thema des Managements so gut wie gar nicht erwähnt. Dass dieser Teil des Berufs eine entscheidende Rolle spielt, hat man uns Kunststudenten nicht erzählt. Und so bin ich, wie Hunderte anderer Kunststudiumabsolvierende in das kalte Wasser des selbstständigen Lebens als professionelle Künstlerin geworfen worden. Die Aussicht auf Erfolg als Künstlerprofi wurde dem Schicksal und der eigenen Intuition überlassen.
Beklagen kann ich mich nicht – meine Erfolge durfte ich feiern: Ausstellungen in vielen Ländern, renommierte Kunstpreise, Kunstverkäufe. Hätte ich jedoch am Anfang meiner Karriere Informationen gehabt, die ich heute habe und die ich gern mit anderen Künstlern teile, hätte der Lauf meiner Karriere vielleicht eine andere Wendung genommen.
Wenn man mich fragen würde, ob es eine Formel des Erfolgs als Künstler gibt, würde ich sagen: „Ja!“ Nach der Weiterbildung in Management, Psychology, und Design Thinking und nachdem ich mich mit den Erfolgsstrategien meiner erfolgreichen Kunstkolleginnen und den Karrieren bekannter zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern auseinandergesetzt habe, kann ich behaupten, dass diese Formel existiert.
Ich möchte alle Informationen, alle Strategien, die einen in der Kunstwelt weiter bringen, mit den Künstlerinnen und Künstlern und denen, die es werden wollen, teilen. Es gibt viele talentierte Autodidakten, die es verdienen, ihren Platz in der Kunstwelt einzunehmen.Dieser Kurs ist für alle, die aus ihrer Kunst mehr machen wollen.
Welche Themen werden im ersten Teil hauptsächlich behandelt?
In dem ersten Teil liegt der Fokus klar auf der Erstellung eines digitalen Portfolios. Dieses Thema ist gerade in der Corona-Zeit so aktuell wie nie zuvor. Weitere wichtige Themen wie Networking und Strategien der Sichtbarkeit werden ebenso verarbeitet. In weiteren Blöcken werden Themen wie der Kunstverkauf, Social-Media, eine eigene Website, Galerien und viele weitere ausführlich besprochen..
Was sind die Ziele der mehrteiligen Reihe? Was erwartet die Teilnehmenden?
Die Teilnehmenden werden hinter die „Kulissen“ geführt und in alle (mir persönlich bekannte) Feinheiten des Eigenmanagements als Künstler eingeführt.
Inwiefern werden die Teilnehmenden im Online-Kurs persönlich erreicht?
Der Kurs ist so aufgebaut, dass die Teilnehmenden Fragen stellen können, die von mir beantwortet werden. Wenn zu den erledigten Hausaufgaben mein Feedback benötigt wird, stehe ich den Künstlern online zur Verfügung. Der Vorteil eines Online-Kurses ist, dass die Teilnehmenden das Material im Eigentempo verarbeiten. Sie können lernen wann und wo es ihnen passt und werden dabei trotzdem individuell geschult.
Wer sich für den Online-Kurs interessiert, hier geht’s zu den Veranstaltungen:
https://vhs.duesseldorf.de/vhs/suche-nach-veranstaltungen-im-angebot-der-vhs-duesseldorf.html?kathaupt=11&knr=V610001-D