Seit einem Monat ist sie nun schon bei der VHS: Unsere Auszubildende Anna. Zeit, dass ihr ein wenig mehr über sie erfahrt! Anna erzählt von ihrem beruflichen Weg, über das Studium in Corona-Zeiten und was sie bei uns so alles lernt. Viel Spaß!

Mein Name ist Anna Potting. 2019 bekam ich die Chance den dualen Studiengang Bachelor of Laws in Form des Aufstiegs bei der Stadt Düsseldorf zu absolvieren. 2014 habe ich bereits die Ausbildung zur Verwaltungswirtin bei der Stadt Düsseldorf abgeschlossen. Nach einem Jahr bei der Stadtkasse habe ich dann meinen Weg zum Jugendamt gefunden.
2018 war es dann soweit: Der Ausbildungsaufstieg wurde ausgeschrieben. Bei dem Aufstieg haben Mitarbeitende der Stadt Düsseldorf die Chance sich weiterzubilden und das Studium Bachelor of Laws durchzuführen. Bisher hatte ich mich damit noch nicht beschäftigt, da nach der Ausbildung erst eine gewisse Wartezeit vorgesehen ist, bis man am Aufstieg teilnehmen kann. Da meine Wartezeit 2018 vorbei war, konnte ich mich tatsächlich bewerben! Ich hatte zunächst Zweifel, ob ich es wagen möchte. Wieder alles auf Anfang und die Schulbank drücken. Nach der Arbeit/Uni wieder dieses „schlechte Gewissen“ zu haben, dass man eigentlich lernen müsste. Meine Arbeit im Jugendamt hat mir großen Spaß gemacht, im Team habe ich mich sehr wohl gefühlt. Sollte ich das wirklich alles aufgeben und mich ins Ungewisse stürzen? Ich war damals in der Schule kein Überflieger, wie sollte das dann mit einem Studium funktionieren? Es waren gewisse Sorgen da, doch ich wusste auch: Wenn nicht jetzt, wann dann? Die letzten Bedenken wurden ausgeräumt als meine Kollegin mir sagte, wir machen es zusammen! Danach folgten die Bewerbung, ein Online-Präsenztest und Auswahlverfahren, bis dann Anfang 2019 feststand, dass meine Kollegin und ich die Chance bekommen, den Aufstieg bei der Stadt Düsseldorf zu machen.
Okay…das war’s jetzt also, ab September bin ich Student, dachte ich mir. Ich war richtig motiviert und hatte das erste Mal in meinem Leben richtig Lust darauf zu lernen. Schreibtisch gekauft, Ordner und Materialien besorgt und dann ging es im September 2019 auch schon los. Das Studium startete ganz normal. Die ersten neun Monate sollten wir an der HSPV (Hochschule für Polizei und Verwaltung) Duisburg verbringen. Die ersten Fachgespräche und Klausuren waren gemeistert, alles schien zu laufen.
Doch dann wurde der erste Coronafall in Deutschland bekannt. Schnell wurde allen klar, dass sich jetzt einiges ändern würde. Im März 2020 wurde das erste Mal auf Online-Unterricht umgestellt. Ich saß tagtäglich am Laptop, ein Wochenende oder das Gefühl von Feierabend gab es nicht mehr. Jeder Tag sah gleich aus. Bei den Klausurvorbereitungen mussten wir kreativ werden. Wir haben uns mit Zoom-Meetings, Skype, WhatsApp-Video-Anrufen, E-Mails und Telefonkonferenzen weitergeholfen und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Ein Studentenleben, wie man es vielleicht von Freunden kannte – Fehlanzeige. Aufgrund der Kontaktbeschränkung war es nicht möglich, sich persönlich zu treffen. Aber alles ist möglich, wenn man will. Und so haben wir auch die Klausuren im Mai hinter uns gebracht und starteten in den ersten Praxisabschnitt. Bei den meisten von uns stand auch hier Corona auf dem Plan. Ob Corona-Hotline, Corona-Härtefallfonds, Diagnostikzentrum. Es war an der Zeit, dass wir mit anpacken und helfen.
Nach dem Praxisabschnitt ging wieder die Uni los. Wir blickten nach vorne, dachten das Schlimmste wäre überstanden und es kehrt wieder Normalität ein. Mit Mundschutz und Abstand hat unser dritter Studienabschnitt begonnen. Es war schön sich nach sieben Monaten wieder persönlich zu sehen. Doch auch das sollte nur von kurzer Dauer sein.Die zweite Corona-Welle kam und schnell wurde wieder auf Online-Unterricht umgestellt. Der Unterricht ging weiter, nur eben online. Für mich persönlich angenehm, da man den Weg zur Uni gespart hatte. Die anstehenden Klausuren im Januar 2021 wurden verschoben. Ich würde sagen, Fluch und Segen zugleich.
Ich bin jetzt in meinem zweiten Praxisabschnitt in der Volkshochschule Düsseldorf eingesetzt. Seit einem Monat unterstütze ich Frau Bruckmann im Qualitätsmanagement. Hier ist viel Kreativität gefragt, was mir sehr viel Spaß macht. Meetings finden online statt, gearbeitet wird teilweise von zu Hause und Aufgaben bleiben nicht liegen, sondern werden unter Corona-Bedingungen erledigt. Ich werde hier auf jeden Fall viele neue Erfahrungen sammeln können.
Neben der Arbeit in der Volkshochschule, bleiben allerdings noch die anstehenden Klausuren. Es ist schade, dass wir diese während der Praxisphase schreiben müssen, denn so kann man leider seine Aufmerksamkeit nicht nur auf das Lernen oder den Praxisabschnitt richten. Aber auch das werden wir hinkriegen (Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Bruckmann, die mich dahingehend sehr unterstützt und ein großes Verständnis für diese Situation hat)!
Ob ich am Ende sowohl die Klausuren als auch den Praxisabschnitt zufriedenstellend meistern werde, bleibt spannend – drückt mir die Daumen!
Liebe Grüße
Anna Potting