Anna Hamacher arbeitet an ihrer Interpretation von „La musicienne/Femme en bleu à la guitare (1929)“ von Tamara de Lempicka

„Ein Bild zu malen ist schwieriger, als man denkt“, findet Anna Hamacher, die seit sieben Jahren die Malkurse unseres Dozenten Rainer Schmidt besucht. Die 37-jährige interessiert sich schon lange für Kunst, besucht gerne Ausstellungen und liebt vor allem die alten, schweren „Schinken“.

Zur VHS ist Anna durch Zufall gekommen. Ein Kollege wollte einen Sprachkurs besuchen, sie schloss sich ihm an und war überrascht, dass der Kurs so gut war. Diese Qualität hatte sie bei dem günstigen Preis gar nicht erwartet. Genau daran erinnert Anna sich, als sie sich auf die Suche nach Malunterricht begibt. Sie wird im Programm der VHS fündig, befindet das Kursentgelt erneut für erfreulich niedrig und beschließt, es einfach mal auszuprobieren.

„Ich war anfangs eingeschüchtert“

So landet Anna bei Rainer Schmidt, der ihr im Laufe der Jahre nicht nur die richtige Pinselführung beibringt, sondern sie und die anderen Teilnehmenden seither auf großartige Weise aus pädagogischer wie menschlicher Sicht unterstützt.
„Ich war anfangs eingeschüchtert“, erinnert sich Anna, „ob der anderen Teilnehmer, die schon so lange dabei waren und so tolle Bilder gemalt haben.“ Zudem muss sie feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, die Vorstellung im Kopf auf die Leinwand zu bringen. „Manchmal übermalt man die Leinwand dreimal“, beschreibt Anna den Schaffensprozess, „und dann sieht es noch immer nicht so aus, wie man es sich gedacht hat.“

Anna Hamacher und Dozent Rainer Schmidt im Bilderlager der VHS

„Der Kursbesuch ist wie ein kleiner Urlaub“

Mittlerweile fühlt Anna sich in ihrem Kurs richtig wohl und angekommen. „Der Austausch mit den anderen Teilnehmenden tut unheimlich gut“, sagt sie. „Wir sprechen über Techniken und bauen uns gegenseitig auf.“ Außerdem genießt Anna das Zusammenkommen mit Menschen, denen sie außerhalb der VHS sicherlich nie begegnet wäre. Ihr Kurs ist kunterbunt, vom Rentner über den Schreiner bis zum Weinhändler. Anna selbst ist wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni, zudem Studentin und Mutter. Den Malkurs empfindet sie wie einen kleinen Urlaub. Fernab vom Uni-, Arbeits-, Haushalts- und Familienstress kann sie hier ganz bei sich und ihrem Bild sein. Konzentration pur.

„Ich habe noch nie ein düsteres Bild gemalt“

Seit sie selbst malt, hat sich Annas Blick auf die Kunst verändert. Denn obwohl sie anfangs von schweren, dunklen Werken wie beispielsweise von Caspar David Friedrich angezogen wurde, hat sich ihr eigener Stil ganz anders entwickelt. „Ich habe noch nie ein düsteres Bild gemalt“, stellt sie fest. Stattdessen entstehen unter ihrer Hand große, bunte Frauenmotive. Ihre aktuelle Arbeit ist von Tamara de Lempickas „La musicienne/Femme en bleu à la guitare (1929)“ inspiriert. Und wenn Anna jetzt in Ausstellungen geht, wandert ihr Blick immer häufiger zu den farbenfrohen Exponaten.

„Selbst wenn es mit dem Bild mal nicht klappt, hatte man nette Gespräche“

Den Kurs bei Rainer Schmidt wird Anna auch im kommenden Semester wieder belegen. Und das nicht nur, weil ihr Bild noch nicht ganz fertig ist. „Rainer ist ein fantastischer Lehrer“, schwärmt Anna, „auch er ist ein Grund, warum ich weiterhin hierhin kommen werde. Und selbst wenn es mit dem Bild mal nicht so klappt, hatte man nette Gespräche – und der Besuch hat sich gelohnt.“

Generell ist Anna von den Veranstaltungen und Kursen der VHS sehr begeistert. „Ich finde es wirklich großartig, dass man sich mit dem VHS-Angebot auf vielfältigste Weise selbst entdecken und ein Leben lang Neues dazu lernen kann.“

Wir finden: ein wunderbarer Schlusssatz! Vielen Dank, Anna!

Fotos: © VHS Düsseldorf

Ein Kommentar zu „Malkurs wird zum Kurzurlaub

  1. Das kann ich nur bestätigen. Herr Schmidt läßt sich auch auf seltsame Motive ein.
    So hat er mich sehr unterstützt bei der bildnerischen Umsetzung meines verlorenen Blinddarms.
    Wer das Motiv nicht kennt, wird von der bizarren Schönheit des Motivs begeistert sein.

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