
Karim ist 20 Jahre alt und in Deutschland geboren. Seinen arabischen Vornamen verdankt er seinem Vater, einem aus der Türkei stammenden Kurden. Karims Mutter ist Deutsche.
Karim hat in seinem jungen Leben schon einiges ausprobiert, um dann jedoch wieder zur Schulbank zurückzufinden. Nächsten Sommer möchte er die Fachoberschulreife in der Tasche haben. Warum er die Schulische Weiterbildung gut findet und welchen ausgefallenen Sport er betreibt, hat er uns im Interview erzählt.
Warum hast du dich für diese Schule entschieden?
Ich habe die Regelschule bis 2017 besucht. Irgendwann hatte ich dann den Hauptschulabschluss nach Klasse 10. Ich habe eine Ausbildung als Fitnesskaufmann in einem Düsseldorfer Studio angefangen und auch mal als Kfz-Mechaniker gejobbt. Seither bin ich reifer geworden und habe verstanden, worum es wirklich geht. Mein Ziel ist es, eine Ausbildung abzuschließen. Doch zuvor möchte ich meine Fachhochschulreife erreichen.
Welchen Beruf würdest du gerne ausüben?
Ich könnte mir gut vorstellen, Groß- und Außenhandelskaufmann zu lernen.
Sollte ich mich für eine Ausbildung entscheiden, für die ich noch einen höheren Schulabschluss benötige, würde ich den auf jeden Fall auch noch machen.
Was schätzt du an deinen jetzigen Lehrerinnen und Lehrern?
Wir haben hier viele Lehrerinnen und Lehrer, die mit viel Interesse erklären. Die machen den Job echt mit Liebe. Und dann nimmt man den Stoff ganz anders auf. Der Unterricht hier macht viel mehr Spaß als früher und die Zeit geht echt schnell rum.
Wie ist die Stimmung unter den Mitschülerinnen und Mitschülern?
Man versteht sich. Früher ist man aus Routine zur Schule gegangen, weil die Eltern oder das Gesetz das vorgeschrieben haben. Hier merkt man bei vielen, dass sie aus eigener Motivation kommen, weil sie ein Ziel im Leben anstreben.
Wie sieht dein Tagesablauf aus?
Ich stehe um 5 Uhr auf und gehe dann erstmal ins Fitnessstudio. Dort trainiere ich eine Stunde lang Ausdauer und explosive Kraftübungen. Danach gehe ich dann zum Unterricht der Schulischen Weiterbildung. Abends bin ich für zwei bis drei Stunden im MMA-Studio.
Ich betreibe professionell den Kampfsport Mixed Martial Arts. Das ist eine Mischung aus verschiedenen Disziplinen wie Ringen, Kickboxen, Thai Boxen und den brasilianischen Kampfsportarten BJJ und Luta Livre. Gekämpft wird in einem Käfig, damit beispielsweise bei einem Clinch niemand aus dem Ring fallen kann. Beim MMA gibt es möglichst wenige Beschränkungen. Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen, Bodenkampf – fast alles ist erlaubt.
Ich liebe diesen Sport. Er hat mich im Leben oft gehalten. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals damit aufzuhören.
Foto: © VHS Düsseldorf