Nachhaltigkeit? Schon oft gehört. Egal ob in der Mode, beim Gemüseanbau, bei der Energiegewinnung oder beim Reisen – Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt? Im Rahmen eines Projekttages haben sich die Teilnehmenden unserer Abteilung Schulische Weiterbildung des Themas angenommen und erfahren, in wie vielen Lebensbereichen ihnen die Nachhaltigkeit begegnen kann.

Manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte: In einem Plakat-Workshop
konnten Teilnehmende ihre Gedanken zur Nachhaltigkeit auf Papier bringen.
Insgesamt standen 15 verschiedene Aktionen zur Auswahl. Großes Interesse fand beispielsweise das Projekt „Papierrecycling“, das mit einer Doku und einem Quiz zum Thema Papierverbrauch und Wiederverwertung startete. Anschließend konnten die Teilnehmenden ihr eigenes Papier schöpfen und dieses mit Blüten, Düften und Blumensamen zu hochwertigem Dekopapier veredeln.



Aus selbst recyceltem Papier entsteht Kunst.
Ebenso praxisorientiert ging es bei der erneuerbaren Energie zu. Mit Hilfe von Solarzellen produzierten die Teilnehmenden Wasserstoff und verwendeten diesen als Antrieb für ein Wasserstoff-Modellauto.
Ein weiteres Thema war der Umgang mit unserem Lebenselixier Wasser. Wie wird Trinkwasser aufbereitet? Was geschieht im Klärwerk? Und wie groß sind eigentlich die weltweiten Wasserressourcen? Nach einer zunächst theoretischen Einführung konnten die Teilnehmenden anhand eines von ihnen gebauten Modells erleben, auf welche Weise Wasser gereinigt werden kann.
Auch der Fahrradreparatur-Workshop fand großen Anklang. Hier konnten Interessierte lernen, wie sie ein kaputtes Fahrrad mit wenigen Handgriffen wieder funktionstüchtig bekommen. Am Ende gab es glückliche Gesichter, denn dank einiger Fahrradspenden konnte der ein oder die andere mit dem neuen Besitz nach Hause radeln.



Fahrrad-Werkstatt, Wasserstoff-Experiment und Kläranlagen-Modell
Fast Fashion klingt zunächst reizvoll. Modische Kleidung, die rasend schnell den Weg vom Designer in den Store findet – und das zu unschlagbar günstigen Preisen. Doch was bedeutet dies für die Menschen im Herstellungsland? Und wie sehr leidet die Umwelt unter dem enormen Bedarf immer neuer Rohstoffe? Diesen Fragen ist eine Gruppe anhand der “Reise einer Jeans“ im Workshop „Klima und Klamotten“ von Femnet e.V. nachgegangen.
Daneben durften wir weitere Gäste mit sehr informativen Angeboten begrüßen: die Caritas mit dem Energiesparservice, die Verbraucherzentrale mit dem Kreativworkshop „Elektroschrott ist Gold wert“ und den Vamos e.V., der das Thema Plastik im Fokus hat.

Dankbar sind wir auch für die Möglichkeit, dass wir einen Blick auf gelebte Nachhaltigkeit werfen konnten. So besuchte eine Gruppe die solidarische Landwirtschaft in Meerbusch, während ein anderer Teil den Bauernhof, den Hofladen und das Café der Werkstatt für angepasste Arbeit im Südpark besichtige. Eine dritte Außenstation war die Arbeitsweltausstellung in Dortmund.
Tobias Fehring, Leiter der Schulischen Weiterbildung, ist sehr zufrieden mit dieser erstmals durchgeführten Aktion: „Es war für alle ein sehr interessanter und abwechslungsreicher Tag, der hoffentlich nachhaltig in Erinnerung bleibt und einiges Umdenken bewirkt hat. Für die Zukunft ist geplant einen solchen Nachhaltigkeitstag regelmäßig stattfinden zu lassen.“
Übrigens ist das Prinzip der Nachhaltigkeit keine Erfindung unserer Zeit. Als ihr Begründer gilt vielmehr Hans Carl von Carlowitz (1645–1714), der in seinem Buch „Sylvicultura oeconomica“ erstmals ermahnte, nicht mehr Bäume zu fällen, als nachwachsen können. Damit legte er den Grundstein für einen nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen.